Nabelschau ist eine multimediale Ausstellung, die Menschen weder bewusst auffinden, noch ohne jede Absicht besuchen. Entweder finden die Besucher:innen diesen Ort, gemäß der Serendipität, durch einen glücklichen Zufall oder der Ort findet gewissermaßen zu ihnen selbst. Was sich nun etwas verrückt anhört, ist eigentlich nur der Versuch einer Erklärung, der dem Projekt Nabelschau seine Daseinsberechtigung einräumen soll.
Jetzt sind vermutlich alle verwirrt. Die Macherin ist es umso mehr. Nabelschau ist wie ein verrücktes Labyrinth. Werke fanden sich während der Kuration immer wieder neu zusammen oder schlossen sich gegenseitig komplett aus. Zeitweise war nicht einmal klar, ob die Ausstellung zum richtigen Zeitpunkt fertig werden würde, auch wenn weder die Kuratorin, noch ihre Unterstützer:innen wussten, ob es diesen perfekten Zeitpunkt jemals geben würde. Zumal es viele außergewöhnliche Werke zu betrachten gab, die eine Zielsetzung der Ausstellung zusätzlich erschwerten. Die Methode ist daher eine experimentelle.
Letztlich konnte sich die Kuratorin innerhalb ihres Eine-Frau-Projekts darauf einigen, dass es um sie geht. Genauer gesprochen, geht es um ihr Ego, um ihren Nabel in der Welt. Und um die Frage, ob dieser Nabel sich jemals aus den Fängen des stigmatisierten Begriffs Familie lösen kann, ohne dabei die Bedeutung dieses Begriffs zu leugnen. Ferner verfolgt die Macherin mit diesem Projekt das Ziel, eine Antwort auf die Frage zu finden, wie es überhaupt zu ihrem Nabel kommen konnte und warum sich Menschen dazu entschließen neue Nabel in die Welt zu setzen. Gibt es denn nicht schon genug Nabel in der Welt?
Eine Frage, die auch die Ausstellung zu beantworten versucht. Werke von #birthstrike werden an dieser Stelle eine Rolle spielen und die Relevanz von Verantwortung und Verzicht in der Gesellschaft diskutieren. Da die Schau zu einer Zeit eröffnet, die von Ungewissheit und Krisen geprägt ist, hat auch sie ein großes Interesse an Aufklärung. Protagonist:innen erzählen demnach warum sie freiwillig auf die Produktion neuer Nabel verzichten und was mögliche Konsequenzen ihrer Entscheidung sind.
Begeben wir uns also zusammen auf den Weg in dieses multimediale Labyrinth, um der Essenz dieser Ausstellung auf den Grund zu gehen und um sich schließlich zu fragen:
Warum bekommen wir Kinder? Zur Ausstellung.